Tigrinya (Sprache)

Tigrinya (Sprache)
Tigrinya (äthiopische Schrift ትግርኛ, tǝgrǝñña, auch Tigrinnya, ),, ist eine semitische Sprache, die in Äthiopien und Eritrea gesprochen wird. Sie ist zusammen mit der altäthiopischen Sprache aus einer gemeinsamen älteren Vorform entstanden. Die Sprecher dieser Sprache werden heute in Äthiopien Tigray und in Eritrea Tigrinya genannt.

Das Tigrinya ist nicht zu verwechseln mit der in Eritrea und im Sudan gesprochenen, eng verwandten äthiosemitischen Sprache Tigre.

Die Sprachbezeichnung Tigrinya setzt sich aus dem Wort Tigre und der Endung -ɲɲa zusammen, die dem deutschen „-isch“ (wie im Wort „Englisch“) entspricht. Ältere lokale Sprachbezeichnungen, die heute nur noch auf dem Land gebräuchlich sind, sind Qwanqwa Habescha („Sprache der Abessinier“) oder vereinfachend Habescha oder, vor allem in Tigray, Qwanqwa Tigray („Sprache von Tigray“). Die alte Volksbezeichnung der Tigrinyabevölkerung ist Habescha. Tigray, wovon sich die moderne Sprachbezeichnung ableitet, ist ursprünglich ein rein geographischer Begriff und bezieht sich auf das alte Zentrum Tigrays, die Region um Aksum, die heilige Stadt der äthiopisch-orthodoxen Kirche.

Die Sprachbezeichnung Tigrinya wird heute in Eritrea auch als Bezeichnung für die Tigrinya sprechende Bevölkerung verwendet, die eine der offiziellen neun ethnischen Gruppen des Landes darstellen. Die auf äthiopischem Staatsgebiet lebenden Tigrinya-Sprecher, die vor allem in Tigray leben, werden offiziell Tigray genannt, nicht Tigrinya.

Land (Geographie)
  • Eritrea
    Eritrea ([];, Erə tra oder Ertəra, ) ist ein Staat im nordöstlichen Afrika. Er grenzt im Nordwesten an den Sudan, im Süden an Äthiopien, im Südosten an Dschibuti und im Nordosten an das Rote Meer. Der Landesname leitet sich von seinem griechischen Namen Ἐρυθραία ab, der auf die Bezeichnung ἐρυθρὰ θάλασσα, zurückgeht und früher als Erythräa eingedeutscht wurde. Die Eigenbezeichnung Ertra (aus Altäthiopisch bahïrä ertra, „Rotes Meer“) bezieht sich ebenfalls auf diese alte griechische Bezeichnung des Roten Meeres. Ein Viertel der knapp 6 Millionen Einwohner (2016) zählenden Bevölkerung Eritreas konzentriert sich auf die Hauptstadtregion von Asmara, die weiteren Städte sind deutlich kleiner.

    Früher lag im Hochland von Eritrea das Königreich Medri Bahri mit der Hauptstadt Debarwa, in welchem der Baher Negash herrschte; das Tiefland von Eritrea war mehr als 300 Jahre eine osmanische und ägyptische Kolonie, Hauptstadt war Massaua. 1890 wurde Eritrea zur italienischen Kolonie. Ab 1941 stand das Land unter britischer Verwaltung und war seit 1952 föderativ mit dem damaligen Kaiserreich Abessinien in Personalunion verbunden, ehe es 1961 als Provinz Eritrea dem Äthiopischen Kaiserreich von Haile Selassie zentralistisch eingegliedert wurde. Nach dreißigjährigem Unabhängigkeitskrieg wurde Eritrea 1993 von Äthiopien unabhängig.
  • Äthiopien
    Äthiopien [] (, aus ; amtlich Demokratische Bundesrepublik Äthiopien) ist ein Binnenstaat im Nordosten Afrikas. Zur Zeit des Kaiserreichs Abessinien war das Land auch als Abessinien (seltener auch Abyssinien) bekannt. Das Land am Horn von Afrika grenzt an Eritrea, den Sudan, den Südsudan, Kenia, Somalia und Dschibuti.

    Äthiopien ist mit über 90 ethnischen Gruppen und ebensovielen Sprachen ein Vielvölkerstaat und zugleich der bevölkerungsreichste Binnenstaat der Welt. Ein großes Entwicklungshindernis ist das sehr schnelle Bevölkerungswachstum in einem traditionell ländlich geprägten Umfeld, in dem es oft an elementarer Infrastruktur mangelt. Die Hauptstadt Addis Abeba zählt hingegen zu den größten Metropolen Afrikas. Durch Urbanisierung wachsen auch weitere Städte wie Gonder, Mek’ele, Adama, Awassa, Bahir Dar und Dire Dawa.