Kroatische Sprache

Kroatische Sprache
Kroatisch (kroatisch hrvatski jezik) ist eine Standardvarietät aus dem südslawischen Zweig der slawischen Sprachen und basiert wie Bosnisch und Serbisch auf einem neuštokavischen Dialekt.

Einzelwissenschaften, welche sich insbesondere mit der kroatischen Sprache befassen, sind die Kroatistik (vereinzelt auch die Serbokroatistik) und die Slawistik. Mit dem EU-Beitritt Kroatiens am 1. Juli 2013 wurde die kroatische Sprache zur 24. Amtssprache der Europäischen Union.

Sowohl nach grammatikalischen Kriterien als auch im Vokabular und der Aussprache ist die kroatische Sprache der serbischen und bosnischen so ähnlich, dass sich Kroatischsprecher mühelos mit Sprechern des Bosnischen und Serbischen verständigen können (siehe auch: Unterschiede zwischen den serbokroatischen Standardvarietäten).

Die kroatische Standardsprache basiert auf dem neuštokavischen Dialekt, bezieht aber auch Einflüsse aus den kajkavischen und čakavischen Dialekten mit ein. Das Kroatische wird mit dem um die Buchstaben Ć und Đ und einige mit Hatschek versehene Buchstaben ergänzten lateinischen Alphabet geschrieben.

Da die standardsprachlichen Unterschiede zwischen Kroatien, Serbien, Bosnien-Herzegowina und Montenegro geringer sind als zwischen Deutschland und Österreich und die gegenseitige Verständlichkeit zwischen der kroatischen, serbischen, bosnischen und montenegrinischen Standardvarietät höher ist als zwischen den Standardvarietäten des Englischen, Französischen, Deutschen oder Spanischen, vertreten viele Slawisten und Soziolinguisten vor allem außerhalb des ehemaligen Jugoslawiens die Meinung, diese könnten als Varietäten einer gemeinsamen plurizentrischen Sprache angesehen werden, die als Serbokroatisch bezeichnet wird.

Deutlich stärker vom Standardkroatischen unterscheiden sich das Burgenlandkroatische (dessen Standardvarietät vorwiegend auf dem Čakavischen basiert) und das Moliseslawische (das auf einen vor Jahrhunderten nach Italien gebrachten und in der Folge stark von den umgebenden italienischen Varietäten beeinflussten štokavischen Dialekt zurückgeht), die deshalb nicht als Varietäten des Kroatischen angesehen werden können.

Kroatisch wird von vermutlich etwa 7 Millionen Menschen gesprochen. In der Volkszählung von 2001 gaben in Kroatien 4.265.081 Menschen (96,12 % der Einwohner) das Kroatische als Muttersprache an. Darüber hinaus gibt es muttersprachliche Sprecher in Bosnien-Herzegowina und in der Vojvodina, unter kroatischen Zuwanderern aus jugoslawischer Zeit in Slowenien sowie in der kroatischen Diaspora, vor allem in Mitteleuropa (Deutschland, Österreich, Schweiz), Italien, Nordamerika (Vereinigte Staaten, Kanada), Südamerika (unter anderem Argentinien, Chile, Bolivien) sowie in Australien und Neuseeland.

Es ist die Amtssprache Kroatiens, eine (der drei) Amtssprachen in Bosnien und Herzegowina sowie eine der sechs offiziellen Minderheitensprachen in der Vojvodina in Serbien.

Die Dialekte des Kroatischen werden in drei Großgruppen eingeteilt, die nach der jeweiligen Form des Fragewortes was (ča, kaj, što) benannt sind:

* Kajkavisch (nördlich der Kupa und der oberen Save, Nordkroatien)
Land (Geographie)
  • Bosnien und Herzegowina
    Bosnien und Herzegowina (//serbisch-lateinisch Bosna i Hercegovina [],, Abkürzungen: BiH/БиХ; auch Bosnien-Herzegowina oder verkürzt Bosnien genannt) ist ein südosteuropäischer Bundesstaat. Er besteht geografisch aus der Region Bosnien im Norden – die rund 80 Prozent des Staatsgebiets einnimmt – und der kleineren Region Herzegowina im Süden. Politische Teilgebiete des Bundesstaates sind die Föderation Bosnien und Herzegowina, die Republika Srpska sowie der Brčko-Distrikt als Sonderverwaltungsgebiet. Hauptstadt und zugleich größte Stadt des Staates ist Sarajevo; weitere Großstädte sind Banja Luka, Tuzla, Zenica, Bijeljina und Mostar.

    Das Staatsgebiet liegt östlich des Adriatischen Meeres auf der Balkanhalbinsel und befindet sich nahezu komplett im Dinarischen Gebirge. Nachbarstaaten sind im Norden und Westen Kroatien, im Osten Serbien und Montenegro im Südosten. Des Weiteren hat der Staat bei Neum im Neum-Korridor einen rund 25 Kilometer langen Küstenstreifen an der Adria. Die bosnisch-herzegowinische Bevölkerung betrug 2020 gut 3,3 Millionen (siehe Bosnier und Herzegowiner).
  • Montenegro
    Montenegro ( bzw. ) ist eine Republik an der südöstlichen Adriaküste in Südosteuropa. Das montenegrinische Staatsgebiet grenzt im äußersten Westen an Kroatien (25 km), im Nordwesten an Bosnien und Herzegowina (225 km), im Nordosten an Serbien (124,4 km), im Osten an den Kosovo (78,6 km) und im Südosten an Albanien (172 km). Am 3. Juni 2006 wurde Montenegro unabhängig; zuvor hatte es ab 1920 zu Jugoslawien gehört.

    Der Balkanstaat ist mit etwa 621.000 Einwohnern und einer Fläche von 13.812 Quadratkilometern einer der kleineren Staaten Europas. Die Hauptstadt und bevölkerungsreichste Stadt ist Podgorica, zweitgrößte Stadt ist Nikšić. Hauptwirtschaftszweige sind der Dienstleistungssektor und der Tourismus, vor allem an der montenegrinischen Küste.
  • Österreich
    Österreich (amtlich Republik Österreich) ist ein mitteleuropäischer Binnenstaat mit rund 9 Millionen Einwohnern. Die angrenzenden Staaten sind Deutschland und Tschechien im Norden, die Slowakei und Ungarn im Osten, Slowenien und Italien im Süden sowie die Schweiz und Liechtenstein im Westen.

    Österreich ist ein demokratischer Bundesstaat, im Besonderen eine semipräsidentielle Republik. Seine großteils aus den historischen Kronländern hervorgegangenen neun Bundesländer sind das Burgenland, Kärnten, Niederösterreich, Oberösterreich, Salzburg, die Steiermark, Tirol, Vorarlberg und Wien. Das Bundesland Wien ist zugleich Bundeshauptstadt und auch einwohnerstärkste Stadt des Landes. Weitere Bevölkerungszentren sind Graz, Linz, Salzburg und Innsbruck.