Bretonische Sprache

Bretonische Sprache
Das Bretonische (bretonisch Brezhoneg) ist eine keltische Sprache. Es gehört wie das Walisische, das Kornische und das ausgestorbene Kumbrisch zur Untergruppe der britannischen Sprachen. Bretonisch wird in der Bretagne von den britophonen Bretonen gesprochen und ist damit die einzige moderne keltische Sprache, die auf dem europäischen Festland beheimatet ist. Sie geht nicht auf die antike keltische Sprache Galliens zurück. Ihr Verbreitungsgebiet ist die Bretagne bretonnante, die heute noch aus den westlichen Gebieten der Bretagne besteht, d. h. aus dem Département Finistère (Penn ar Bed) und dem westlichen Teil der Départements Côtes-d’Armor (Aodoù-an-Arvor) und Morbihan (Mor-bihan). Der östlich gelegene Teil der Bretagne ist das Pays gallo, in dessen westlichen Teilen früher ebenfalls Bretonisch gesprochen wurde, während das Bretonische in den Osten der Bretagne (etwa in die Gegend um Nantes, eine der historischen Hauptstädte der Bretagne) nie vordringen konnte.

Beim Bretonischen handelt es sich nicht etwa um einen Nachfolger der Sprache der ursprünglich in der Gegend ansässigen keltischen Gallier, sondern um die Sprache britischer Flüchtlinge und Einwanderer aus Großbritannien, die vor der angelsächsischen Eroberung der britischen Inseln wichen. Das Bretonische ist eng mit den britannischen Sprachen Kornisch (Cornwall) und Walisisch (Wales) verwandt. Vor allem mit dem Kornischen, mit dem es zur Gruppe der südwestbritannischen Sprachen zusammengefasst wird, teilt es viele Gemeinsamkeiten.

Das wichtigste Kennzeichen des Südwestbritannischen gegenüber dem Westbritannischen (= Walisischen) ist der Lautwandel von urbritischem langem (aus urkeltischem entstanden) zu :

* urkeltisch (und so auch gallisch) māros ‚groß‘ > späturbritisch */mɔːro/ > altbretonisch mor (bretonisch meur ), mittelkornisch mur (kornisch meur ): altwalisisch maur (walisisch mawr ).

Gegenseitiges Verständnis ist jedoch nicht ohne weiteres möglich. In den zentralen und östlichen Departements des Verbreitungsgebietes wurde das Bretonische in den vergangenen Jahrhunderten immer weiter zurückgedrängt, zum Teil zugunsten der Oïl-Sprache Gallo und vor allem des Französischen.

Die Sprachentwicklung des Bretonischen erfolgte in drei Stufen:

* Altbretonisch, vor dem Jahr 1000,

* Mittelbretonisch, bis ins 17. Jahrhundert

* Neubretonisch

* Als eine vierte Sprachstufe könnte das Neobretonische gesehen werden, da es die traditionellen neubretonischen Dialekte vermutlich überleben wird (siehe unten).
Land (Geographie)
  • Frankreich
    Frankreich (französisch [], amtlich la République française [], ) ist ein demokratischer, interkontinentaler Einheitsstaat in Westeuropa mit Überseegebieten auf mehreren Erdteilen.

    Metropolitan-Frankreich, d. h. der europäische Teil des Staatsgebietes, erstreckt sich vom Mittelmeer bis zum Ärmelkanal und zur Nordsee sowie vom Rhein bis zum Atlantischen Ozean. Sein Festland wird wegen der Landesform als Hexagone (Sechseck) bezeichnet. Frankreich ist flächenmäßig das größte und nach Einwohnern (hinter Deutschland) das zweitgrößte Land der Europäischen Union. Es umfasst (nach Russland und der Ukraine) das drittgrößte Staatsgebiet in Europa. Paris ist die Hauptstadt und als Agglomeration mit dem Gemeindeverband Métropole du Grand Paris und den umliegenden Gebieten der Region Île-de-France größter Ballungsraum des Landes vor Lyon, Marseille-Aix-en-Provence, Lille und Toulouse.