Karte (Kartografie) - Museumsinsel (Berlin) (Museum Island)

Museumsinsel (Museum Island)
Die Museumsinsel ist ein aus fünf Museen bestehendes Bauensemble im nördlichen Teil der Spreeinsel in der historischen Mitte Berlins. Sie gehört zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten der deutschen Hauptstadt und zu den bedeutendsten Museumskomplexen Europas. In den Jahren von 1830 bis 1930 im Auftrag der preußischen Könige nach Plänen von fünf Architekten entstanden, wurde sie 1999 als Gesamtanlage in die Liste des UNESCO-Weltkulturerbes aufgenommen. Die Museumsinsel besteht aus dem Alten Museum, dem Neuen Museum, der Alten Nationalgalerie, dem Bode-Museum und dem Pergamonmuseum. Seit der Wiedervereinigung Deutschlands wird sie im Rahmen des Masterplans Museumsinsel saniert und erweitert. Am 12. Juli 2019 eröffnete die James-Simon-Galerie als neues Besucherzentrum. Ebenfalls im nördlichen Teil der Spreeinsel steht der Berliner Dom am Lustgarten, sowie das museal und kulturell genutzte Humboldt Forum, das bis 2021 in den Formen des Berliner Schlosses errichtet wurde.

Der nördlichste, orografisch unterste Abschnitt der Spreeinsel war im Mittelalter eine sumpfige Flussaue. Daraus ergaben sich Besonderheiten des Baugrundes (Kolke). Während auf dem südlichen, etwas höher gelegenen Teil der Insel im 13. Jahrhundert die Stadt Cölln entstand, wurde der nördliche Teil erst viel später als zum Berliner Schloss gehörender Garten genutzt. Im 17. Jahrhundert wurde der linke Spreearm kanalisiert. Es entstand der heutige Kupfergraben, der den nördlichen Teil der Insel entwässerte. Zwischen Spree und Kupfergraben entstand der Cöllnische Werder, auf dem nach Mitte des 17. Jahrhunderts eine Lustgartenanlage entstanden war.

Das Gelände war im Laufe seiner Geschichte verschiedenen Nutzungen unterworfen: Während der Zeit des Großen Kurfürsten und seines Sohnes Friedrich I. diente es als Standort für den sogenannten „Pomeranzenhof“ (eine Orangerie für Südfrüchte, Palmen und exotische Pflanzen), der zum Betrieb des Lustgartens unerlässlich war, da die kostbaren Schmuckbäume für den Lustgarten dort im Winter verwahrt werden mussten. Mit dem Bau der Festung Berlin 1658–1683 wurde der Köllner Stadtgraben innerhalb der Bastion XIII zur Spree umgelenkt. Nach Abbruch der Festung blieb diese Verbindung zwischen Kupfergraben und Spree als Kanal erhalten und der nördliche Teil der Spreeinsel war dadurch eine eigenständige Insel. Unter dem „Soldatenkönig“ Friedrich Wilhelm I. rückte die wirtschaftliche Nutzung des Geländes in den Vordergrund: 1748 wurde als einer der letzten Reste des Lustgartens das Orangerie-Haus zu einem Packhof umgewandelt, in dem gewerbliche Güter und Waren gelagert wurden. Am Kai wurde ein hölzerner Drehkran installiert, um Güter aus den Schiffen auf den Kai zu heben. 1776 wurde neben der Krananlage zusätzlich ein Mehllagerhaus errichtet. Ein Salzmagazin folgte.

Diese starke gewerbliche Ausrichtung des gesamten Geländes wich erst im Laufe des 19. Jahrhunderts nach und nach einer Nutzung als Standort von Museumsbauten: 1797 griff König Friedrich Wilhelm II. den Vorschlag des Archäologen und Kunstprofessors Aloys Hirt auf, ein Museum für die Ausstellung antiker und neuzeitlicher Kunstschätze zu errichten. 1810 wurde in einer Kabinettsorder von König Friedrich Wilhelm III. bestimmt, „eine öffentliche, gut gewählte Kunstsammlung“ anzulegen. Mit dieser Order bediente er auch die immer lauter werdenden Rufe des Bildungsbürgertums nach öffentlich zugänglichen Kunstsammlungen.

Karl Friedrich Schinkel legte 1822 die Pläne für den Neubau vor, die eine umfassende Neuordnung der nördlichen Spreeinsel zur Folge hatten. Schinkels Bebauungsplan sah neben dem Museumsbau die Anlage mehrerer Brücken und die Begradigung des Kupfergrabens vor. Wilhelm von Humboldt übernahm die Leitung der Kommission zur Errichtung des Museums.

Im Jahr 1823 begann der Bau des Museums mit dem Zuschütten des Verbindungskanals. Nach sieben Jahren Bauzeit wurde 1830 das Alte Museum als erster Bau auf der heutigen Museumsinsel eröffnet. Es war zugleich auch Preußens erstes öffentliches Museum. Im Jahr 1859 wurde das Königlich-preußische Museum (heute: Neues Museum) eröffnet. 1876 folgte die Nationalgalerie (heute: Alte Nationalgalerie), 1904 das Kaiser-Friedrich-Museum (heute: Bode-Museum, 1956 umbenannt nach dem deutschen Kunsthistoriker und langjährigen Generaldirektor der Museen, Wilhelm von Bode), an der Spitze der Insel, schließlich 1930 das erst seit 1958 insgesamt so bezeichnete Pergamonmuseum, in dessen Nordflügel das Deutsche Museum, im Ostflügel die Antikensammlung mit dem Pergamonaltar und in dessen Südflügel das heutige Vorderasiatisches Museum und das heutige Museum für Islamische Kunst eingerichtet wurden. Ein geplanter Flügel Am Kupfergraben für das heutige Ägyptische Museum kam nicht zur Ausführung.

Erst gegen Ende der 1870er Jahre setzte sich der Name Museumsinsel für das Areal allgemein durch und demonstrierte damit auch den preußischen Anspruch, Museen zu errichten, die mit den Vorbildern in Paris und London vergleichbar waren. 1880 wurde auf einer Konferenz der Museumsdirektoren beschlossen, zukünftig auf der Museumsinsel nur die „hohe Kunst“ zu beherbergen, die sich zu dieser Zeit ausschließlich auf Kunst aus Europa und dem Nahen Osten beschränkte.

Verschiedene Erweiterungsprojekte sollten den ständig unter Raumnot leidenden Sammlungen zusätzliche Ausstellungsfläche verschaffen. Bereits Alfred Messel plante für sein Pergamonmuseum einen südlichen Flügelanbau, der die Ägyptische Sammlung aufnehmen sollte. Die zahlreichen technischen wie finanziellen Schwierigkeiten beim Bau des Museums verhinderten die Ausführung.

In der Zeit des Nationalsozialismus wurden im Zuge der Neugestaltungspläne von Albert Speer auch an der Museumsinsel monumentale Neubauten geplant. Der Architekt Wilhelm Kreis entwarf vier zusätzliche riesige Museumsbauten. Am nördlichen Spreeufer, gegenüber dem Bodemuseum, sollten ein „Germanisches Museum“, ein „Museum des 19. Jahrhunderts“ und ein „Museum der ägyptischen und vorderasiatischen Kunst“ entstehen, das in einer späteren Planungsphase ein reines Ägyptisches Museum werden sollte und als der größte der drei Bauten bis zu 75.000 m² Ausstellungsfläche gehabt hätte. Der Erweiterung auf dem Gelände zwischen Friedrichstraße, Oranienburger Straße und Monbijouplatz hätte selbst Schloss Monbijou weichen müssen. Entlang des Kupfergrabens plante Kreis als Erweiterung der militärhistorischen Sammlungen des Zeughauses ein „Weltkriegsmuseum“. Als Pendant zu den Museumsneubauten am nördlichen Spreeufer entwarf der Reichsarchitekt der Hitlerjugend, Hanns Dustmann, am südlichen Spreeufer ein neues Völkerkundemuseum, das sich zwischen Stadtbahn und Spree bis zur Friedrichstraße erstrecken sollte. Die Ausführung aller Pläne verhinderte der Krieg.

Die Museen auf der Museumsinsel wurden im Zweiten Weltkrieg zu über 70 Prozent zerstört. Der sukzessive Wiederaufbau der jetzt in Ost-Berlin liegenden Museumsinsel ab 1950 bezog das am schwersten beschädigte Neue Museum zunächst nicht mit ein. Die als Schandfleck bezeichnete Ruine des Neuen Museums sollte zeitweilig sogar abgerissen werden, was mangels geeignetem Ausweichquartier für die Zwischennutzung nicht geschah. Erst 1987 entschied man sich dazu, die aufwendigen Sicherungs- und Sanierungsmaßnahmen zu beginnen. Eine Gesamtinstandsetzung der Museumsinsel war vor 1990 geplant, konnte allerdings auf Grund der enormen Kosten nicht begonnen werden. 
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Land (Geographie) - Deutschland
Flagge Deutschlands
Deutschland (Vollform des Staatennamens seit 1949: Bundesrepublik Deutschland) ist ein Bundesstaat in Mitteleuropa. Er hat 16 Bundesländer und ist als freiheitlich-demokratischer und sozialer Rechtsstaat verfasst. Die 1949 gegründete Bundesrepublik Deutschland stellt die jüngste Ausprägung des 1871 erstmals begründeten deutschen Nationalstaates dar. Bundeshauptstadt und Regierungssitz ist Berlin. Deutschland grenzt an neun Staaten, es hat Anteil an der Nord- und Ostsee im Norden sowie dem Bodensee und den Alpen im Süden. Es liegt in der gemäßigten Klimazone und verfügt über 16 National- und mehr als 100 Naturparks.

Das heutige Deutschland hat gut 84 Millionen Einwohner und zählt bei einer Fläche von 357.588 Quadratkilometern mit durchschnittlich 232 Einwohnern pro Quadratkilometer zu den dicht besiedelten Flächenstaaten. Die bevölkerungsreichste deutsche Stadt ist Berlin; weitere Metropolen mit mehr als einer Million Einwohnern sind Hamburg, München und Köln; der größte Ballungsraum ist das Ruhrgebiet. Frankfurt am Main ist als europäisches Finanzzentrum von globaler Bedeutung. Die Geburtenrate liegt bei 1,58 Kindern pro Frau (2021).
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