Griechenland ( [], Elláda, formell Ελλάς, Ellás ‚Hellas‘; amtliche Vollform Ελληνική Δημοκρατία, Ellinikí Dimokratía ‚Hellenische Republik‘ ) ist ein Staat in Südosteuropa und ein Mittelmeeranrainerstaat. Das griechische Staatsgebiet grenzt an Albanien, Nordmazedonien, Bulgarien und die Türkei. Griechenland ist eine parlamentarische Republik mit präsidialen Elementen; die Exekutive liegt bei der Regierung, zum kleineren Teil auch beim Staatspräsidenten. Die Hauptstadt des Landes ist Athen. Weitere bedeutende große Städte sind Thessaloniki, Patras, Iraklio und Piräus.
Das antike Griechenland ist als frühe europäische Hochkultur bekannt, die wichtige Errungenschaften wie die attische Demokratie und Philosophie, frühe Naturwissenschaften und die klassische griechische Architektur hervorbrachte. Nach dem Ende der Antike und dem Aufgehen in verschiedenen Großreichen wie Byzanz und Osmanischem Reich konnte erst im 19. Jahrhundert im Zuge der griechischen Revolution und der folgenden Unabhängigkeit von den Osmanen wieder ein griechischer Staat gebildet werden. Die heutige parlamentarische Präsidialdemokratie geht zurück auf das Referendum im Dezember 1974 zur Abschaffung der Monarchie und für die Einführung der Republik.
Griechenland ist Mitglied der Vereinten Nationen, der OECD, der NATO (seit 1952), der OSZE und des Europarates. 1981 wurde Griechenland in die Europäische Union aufgenommen. Zum 1. Januar 2001 trat Griechenland der Eurozone bei.
Gemessen am Index der menschlichen Entwicklung (HDI) zählt Griechenland zu den sehr hoch entwickelten Staaten. Wirtschaftlich bedeutend sind insbesondere die Branchen Tourismus und Handel. Das verarbeitende Gewerbe hat (Stand 2015) im Vergleich zu anderen hochentwickelten Staaten geringe Bedeutung. Einen wesentlichen Anteil im Industriesektor haben das Ernährungsgewerbe und die Metallverarbeitung. Seit 2008 befindet sich das Land in einer Rezession oder Stagnation; die Arbeitslosenquote ist relativ hoch.
Die Griechen der Neuzeit nennen sich selbst Hellenen (, Ellines), jedoch hatten sie im Laufe der Geschichte zahlreiche unterschiedliche Bezeichnungen. Homer (8. Jahrhundert v. Chr.) verwendete den Begriff „Hellene“ nicht in seinen Epen. Auch in der klassischen Antike legten die Hellenen kaum Wert darauf, sich als eine einheitliche Nation darzustellen. Die eigene Heimat, sei es eine Polis oder ein Königreich, stand stattdessen bis auf nur wenige Ausnahmen im Vordergrund. So wurden z. B. die bei den Thermopylen gefallenen Soldaten Hellenen genannt. Auch wurden die Teilnehmer an den Olympischen Spielen als Hellenen zusammengefasst. Vielleicht deshalb war gerade diese Bezeichnung später in den ersten Jahrhunderten des Christentums ein Synonym für Heidentum. Von der Spätantike bis zum Ende des Mittelalters (1453) nannten die Griechen sich Rhōmaioi ( ‚Römer‘). Unterschiedlichste geschichtliche Entwicklungen beeinflussten ihre Selbstbezeichnung. Diese variierenden Namen waren entweder völlig neu, oder bereits früher benutzt worden und in Vergessenheit geraten. Sie waren zu jeweils ihrer Zeit signifikant und können heute als austauschbar betrachtet werden, was bedeutet, dass für das Volk der Griechen die Vielnamigkeit gilt.
In den meisten europäischen Sprachen und jenen Sprachen, die deren Bezeichnungen übernommen haben, beginnt der Name für Griechenland mit den Buchstaben gr. Der Ursprung all dieser Bezeichnungen liegt im lateinischen Begriff Graecus, welcher seinerseits im griechischen Graikos (Γραικός) seinen Ursprung hat, dem Namen eines böotischen Stammes, der sich im achten Jahrhundert v. Chr. in Italien ansiedelte und unter dessen Namen die Hellenen im Westen bekannt wurden. Homer erwähnt in der Ilias die böotische Stadt Graia (Γραῖα) ; Pausanias zufolge war dies der alte Name von Tanagra. Kyme, eine Stadt südlich von Rom und nordwestlich von Neapel, wurde von Griechen aus den Städten Chalkis und Graia gegründet. Durch den Kontakt letzterer mit den Römern könnte der Begriff Graeci als Sammelbezeichnung für alle Hellenen entstanden sein.
Hingegen gehen die persische und türkische Bezeichnung der Griechen Yunan ebenso wie die der meisten anderen nahöstlichen Sprachen ursprünglich auf altpersisches Yauna zurück, welches wiederum dem griechischen Íōnes (Ἴωνες) entlehnt ist. Namensgeber war hier der griechische Stamm der Ionier, deren Städte im sechsten Jahrhundert v. Chr. von den Persern erobert wurden und deren Name, ähnlich wie der Name der Graeci im Westen, auf die Gesamtheit der Hellenen bezogen wurde.
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