Karte (Kartografie) - Djenné (Djénné)

Djenné (Djénné)
Djenné [] ist eine Stadt in der Region Mopti in Mali mit 32.944 Einwohnern (Zensus 2009) Djenné liegt in der Massina, einer 40.000 km² großen Niederung mit Binnendelta des Niger und des Bani. Die Stadt selbst liegt auf einer 88 ha großen Insel, umspült von einem Seitenarm des Bani, die bei Niedrigwasser durch eine Furt und einen Damm und bei Hochwasser mit einer Fähre erreicht werden kann. Die nächsten Städte sind San (150 km) und die Hauptstadt Bamako (390 km) im Südwesten, Mopti (130 km) und Timbuktu (350 km) im Nordosten.

Obwohl eher klein, ist Djenné eine der bekanntesten Städte im Nigerbinnendelta und stellt das Zentrum der mittelalterlichen Lehmarchitektur im Obernigergebiet dar. Die berühmte Große Moschee, die mittelalterlichen Bürgerpaläste und die traditionsreichen Koranschulen erinnern bis heute an die ehemalige kulturelle Hochzeit des Mali- und Songhay-Reiches. Etwa 2000 Gebäude in Lehmbauweise existieren heute noch in der Altstadt.

Aus dem Westen eingewanderte Soninke gründeten um das Jahr 800 Djenné auf den Fundamenten einer früheren Siedlung von Bozo-Fischern. Ein größerer Ausbau der Stadt fand im 13. Jahrhundert statt, nachdem Soninke-Flüchtlinge aus dem untergegangenen Ghana-Reich in Richtung Niger zogen und sich in Djenné ansiedelten.

Djenné blieb lange ein Zentrum der traditionellen Religion, obwohl das Umfeld immer mehr vom Islam geprägt wurde. Im 13. und 14. Jahrhundert setzte eine langsame Islamisierung durch zugewanderte Kaufleute aus Mali und Nordafrika ein. Etwa in dieser Zeit wurde die Stadt von dem etwa 3 km südöstlich gelegenen Djenne-Djeno an ihren jetzigen Standort verlegt.

Um das Jahr 1300 trat der König von Djenné, Kanboro, zum Islam über und veranlasste den Bau einer ersten großen Lehmmoschee. Kanboro versuchte, durch die Ansiedelung vieler neuer Bewohner in der Stadt und dem entstehenden Handel die Wirtschaft zu beleben. Da das Mali-Reich (dessen Oberhoheit Djenné unterstand) im 14. Jahrhundert eine Phase von langanhaltender politischer Stabilität genoss, wurde ein ungestörter Handelsaustausch zwischen den Städten und Dörfern im Nigerbinnendelta möglich. Nachdem Timbuktu durch Mali erobert wurde, entstand eine Jahrhunderte anhaltende wirtschaftliche Verbindung zwischen den beiden Städten. Djenné versorgte die Timbuktu mit Produkten aus der tropischen Waldzone und den Savannen (z. B. Lebensmittel, Gold und Sklaven). Aus Timbuktu kamen im Gegenzug saharisches Steinsalz, Datteln aus den Sahara-Oasen und nordafrikanische Luxusgüter.

1486 wurde Djenné nach siebenjähriger Belagerung von Sonni Ali dem Großen erobert und gehörte nun zum Songhaireich. Die wirtschaftliche und kulturelle Entwicklung von Djenné hielt an. Unter anderem entstand in der Songhai-Zeit eine Vorgängerin der heutigen Großen Lehmmoschee, die sudanische Lehmarchitektur mit den prächtigen Bürgerhäusern erreichte um diese Zeit ihren Höhepunkt.

Nach der Eroberung des Songhayreiches durch die Marokkaner blieb Djenné zwar noch einige Zeit eine wohlhabende Stadt, doch der Zusammenbruch des westlichen Transsahara-Handels führte zu einem Rückgang ihrer Bedeutung. Die Hauptkarawanenstrecke verlief nun weiter östlich, von Bornu nach Tripolis.

In der Regierungszeit von Seku Ahmadou, einem radikal islamischen Führer der Fulbe von Massina, geriet die Stadt in eine Krise. Ahmadou wollte einen straff verwalteten Gottesstaat schaffen, ein reiner Islam sollte das Leben bestimmen. Unter anderem ließ er 1830 die Moschee aus der Songhai-Zeit und viele kleinere Moscheen niederreißen, da die Marabouts nicht dem "reinen" Islam folgten. An Stelle der alten Gotteshäuser traten neue, weniger geschmückte Bauwerke.

Zu Beginn der französischen Kolonialzeit, im Jahr 1907, wurde eine neue Große Moschee errichtet, die dem traditionellen, sudanischen Stil folgt und bis heute ein architektonisches Meisterwerk darstellt. Das Bauwerk wurde teilweise vom französischen Staat finanziert, womit bezweckt wurde, dass sich die einflussreiche Schicht der Korangelehrten dem Kolonialherren gegenüber loyal verhielt.

 
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Land (Geographie) - Mali
Flagge Malis
Mali ( [], [], amtlich Republik Mali) ist ein Binnenstaat in Westafrika. In dem rund 1,24 Millionen km² großen Staat leben etwa 19,55 Millionen Menschen (Stand Juli 2020). Seine Hauptstadt ist Bamako. Der größte Teil der Bevölkerung lebt im Südteil des Landes, der von den beiden Strömen Niger und Senegal durchflossen wird. Der Norden erstreckt sich bis tief in die Sahara und ist kaum besiedelt.

Auf dem Gebiet des heutigen Mali existierten im Laufe der Geschichte drei Reiche, die den Transsaharahandel kontrollierten: das Ghana-Reich, das Mali-Reich, nach dem der moderne Staat benannt ist, und das Songhai-Reich. Im goldenen Zeitalter Malis blühten islamische Gelehrsamkeit, Mathematik, Astronomie, Literatur und Kunst. Im späten 19. Jahrhundert wurde Mali Teil der Kolonie Französisch-Sudan. Zusammen mit dem benachbarten Senegal erlangte die Mali-Föderation 1960 ihre Unabhängigkeit. Kurz danach zerbrach die Föderation, und das Land erklärte sich unter seinem heutigen Namen unabhängig. Nach langer Einparteienherrschaft führte ein Militärputsch 1991 zur Verabschiedung einer neuen Verfassung und zur Etablierung eines demokratischen Mehrparteienstaates.
Währung / Sprache  
ISO Währung Symbol Signifikante Stellen
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ISO Sprache
BM Bambara (Bambara language)
FR Französische Sprache (French language)
Stadtviertel - Land (Geographie)  
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