Liechtenstein (Principality of Liechtenstein)
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Flagge Liechtensteins |
Der Alpenrhein bildet im Westen die Grenze zwischen den Alpenländern Liechtenstein und Schweiz; im Osten grenzt das Fürstentum an Österreich. Der Staat ist in zwei Wahlkreise und elf Gemeinden gegliedert. Hauptort und Fürstensitz ist Vaduz. Der flächengrösste Ort ist Triesenberg, der bevölkerungsreichste Ort Schaan. Die zusammengewachsenen Orte Schaan, Vaduz und Triesen bilden zusammen eine Agglomeration mit etwa 16'900 Einwohnern. Der stark kultivierte Norden (Unterland) und der weniger bewirtschaftete Süden (Oberland) charakterisieren die Landschaft des Fürstentums.
Liechtenstein ist mit 38'650 Einwohnern der kleinste Staat im deutschen Sprachraum. Amtssprache ist Deutsch, das in Liechtenstein dem Schweizer Hochdeutsch entspricht; die im Alltag gesprochenen liechtensteinischen Mundarten gehören dem Alemannischen an. Der Ausländeranteil beträgt rund 34 Prozent.
Das 1719 entstandene Fürstentum war bis 1806 ein reichsunmittelbares Territorium des Heiligen Römischen Reichs. Anschliessend wurde es Mitglied des Rheinbunds und ab 1815 des Deutschen Bundes und erlangte so die Souveränität. Wegen der Verbindungen der Landesfürsten zur Habsburgermonarchie lehnte sich Liechtenstein bis 1919 an Österreich an. Seit 1923 ist das Land über einen Zollvertrag verwaltungsmässig und wirtschaftlich eng mit der angrenzenden Schweiz verbunden. Damals wurde auch der Schweizer Franken als liechtensteinisches Zahlungsmittel eingeführt. Wirtschaftlich wirkten sich diese Schritte sehr positiv aus, ein starker Aufschwung Liechtensteins setzte aber erst nach dem Zweiten Weltkrieg ein.
Liechtenstein hat eine der höchsten Industriequoten der Welt mit rund 41 Prozent der Bruttowertschöpfung aus der Industrie und dem warenproduzierenden Gewerbe.
Wie die Schweiz ist Liechtenstein Mitglied der Vereinten Nationen (UNO) und der Europäischen Freihandelsassoziation (EFTA), hingegen nicht der Europäischen Union (EU); im Gegensatz zur Schweiz gehört Liechtenstein dem Europäischen Wirtschaftsraum (EWR) an.
Der Staatsname leitet sich vom Haus Liechtenstein ab, das seit der Gründung des Fürstentums 1719 das Staatsoberhaupt stellt. Der Name des Adelsgeschlechts wiederum wird häufig auf einen lichten (hellen) Stein zurückgeführt, beispielsweise heisst es, die Stammburg des Geschlechts, Burg Liechtenstein in Niederösterreich, sei im 12. Jahrhundert auf einem hellen Felsen errichtet worden.
Ausgesprochen wird der Staatsname im Standardhochdeutschen mit kurzem i. In den liechtensteinischen Dialekten wird der Digraph ie hingegen als Doppellaut (Diphthong) realisiert, etwa wie «Liacht». Das war wohl auch die ursprüngliche Aussprache des Adelsnamens. Das deutsche Wort «licht», ursprünglich ebenfalls «lieht» oder «liecht» geschrieben und mit Doppellaut ausgesprochen, unterlag der frühneuhochdeutschen Monophthongierung und wird daher schon seit langem als «licht» geschrieben und gesprochen, ein Prozess, den die oberdeutschen Dialekte allerdings nicht mitmachten. Lediglich die Schreibung als «liecht» war noch bis ins 17. Jahrhundert üblich, ist dann aber nach und nach verschwunden. Im Adelsnamen und Staatsnamen Liechtenstein blieb die alte Schreibung jedoch erhalten, weil die Fürstenfamilie sie als Unterscheidungsmerkmal zu anderen Adelsgeschlechtern konservierte.
Der Beiname «Fürstentum» geht ebenfalls auf die Gründung zurück. Das Haus Liechtenstein benötigte ein reichsunmittelbares Territorium, um zum Reichsfürstenrat des Heiligen Römischen Reichs zugelassen zu werden. Das gelang mit dem Kauf der Herrschaften Schellenberg und Vaduz, die seitdem das Fürstentum Liechtenstein bilden. Nach dem Ende des Heiligen Römischen Reichs 1806 blieb der Beiname erhalten, das Staatsoberhaupt trägt noch heute den in der Verfassung festgeschriebenen Titel Landesfürst.
Währung / Sprache
ISO | Währung | Symbol | Signifikante Stellen |
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CHF | Schweizer Franken (Swiss franc) | Fr | 2 |
ISO | Sprache |
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DE | Deutsche Sprache (German language) |